Wodka Sangaste 800 0,5l

Kaum eine andere Spirituose steht so sehr für seelenlose Industrieware wie Wodka. Gleichzeitig hat genau diese Spirituosenkategorie das größte Potential, sich neu zu erfinden. Mit WODKA SANGASTE 800 aus Sangaste-Winterroggen würdigt das Freimeisterkollektiv die Spirituosentradition des sogenannten Wodka-Gürtels. Aus bestem, ökologisch angebauten Winterroggen wird ein milder Wodka mit Charakter und Identität gebrannt.
Brennmeister Sven Ivanov destilliert und fraktioniert in einer der ältesten Wodkabrennereien der Welt mit größter Präzision, so dass eine anschließende Filtration nicht notwendig ist. Subtile Geschmacksnoten verraten die feingliedrigen Aromen der Zutaten. Klarheit und Reinheit wird ebenso durch präzise Trennung von Fuselölen, von Vor- und Nachlauf sowie einer extrem verzögerten Rektifikation erreicht.
Wodka – eine unbeseelte Projektionsfläche für Marketing

Für das Freimeisterkollektiv ist Wodka sowohl Kultur- als auch ein Abbild von Technikgeschichte. Heute stehen bei Wodka meist konsumkulturelle Aspekte im Vordergrund: Als ebenso geschmacks- wie identitätslose Industriespirituose ist Wodka die unbeseelte Projektionsfläche für Marketing und Lifestyle. Ein sensorisch ununterscheidbarer Inhalt wird möglichst auffällig verpackt in Szene gesetzt. Sämtliche zugeschriebene Attribute sind extrinsisch und haben mit dem Inhalt der Wodkaflasche kaum etwas zu tun.
Im Nachtleben ist die Wodkaflasche die Trophäe für jene, die ihr erfolgreiches Funktionieren im kapitalistischen Wettbewerb feiern. Wie ein Pokal werden die aufwendig dekorierten Flaschen in den internationalen Nachtclubs den Gewinnern unserer Gesellschaft überreicht. Eine erstaunliche kulturelle Wandlung für eine Spirituose, die im Westen über Jahrzehnte als billiger Trostspender für den tristen, grauen sowjetischen Alltag gesehen wurde.
Kulturgeschichte vs. Technikgeschichte

Es gibt eine gesetzliche Verordnung, die dieses Getränk definiert. Dieser rechtlichen Definition merkt man jedoch deutlich die Einflussnahme von Lobbyverbänden und Industrievertretern an. Kompromisse und schwammige Formulierungen in Bezug auf Aromatisierung und Zucker- oder Glyceringehalt scheinen beabsichtigt zu sein. Auch der sogenannte “Wodka-Krieg”, der jahrelang innerhalb der EU tobte, konnte durch eine überarbeitete, gesetzliche Produktdefinition wenig zur Steigerung von Qualität beitragen.
Es gibt noch andere Widersprüchlichkeiten und Unklarheiten, wenn es um Wodka geht. Einige osteuropäische Länder versuchen sich gegenseitig zu überbieten, wenn es darum geht, wer auf die älteste Wodkageschichte zurückblicken kann. Alle beanspruchen für sich, spätestens seit dem Spätmittelalter Wodka gebrannt zu haben. Allerdings wird immer wieder darauf hingewiesen, Wodka soll besonders neutral sein. „Wodka ist eine Spirituose aus Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs,“ besagt die EU-Verordnung und fordert damit per Gesetz die geschmackliche Neutralität dieses Getränks.
Dieser neutrale Geschmack bzw. die fast gänzliche Abwesenheit sensorischer Eigenschaften steht jedoch im Widerspruch zu der langen Geschichte des Wodkas. Denn um die sensorischen Eigenschaften des verwendeten Ausgangsstoffes weitestgehend zurückzudrängen, muss ein sehr hochprozentiges Destillat erzeugt werden. Dies wiederum wurde erst durch die Erfindung der Kolonnenbrennerei möglich. Bis ins 19. Jahrhundert waren sämtliche Brennereien in Europa ausschließlich mit Brennblasen ausgestattet, deren technisches Vorbild der Alambik war – eine Destillationsapparatur aus dem arabischen Kulturraum, die ab dem späten Mittelalter in Europa Verbreitung fand.
Somit kann Wodka nicht beides zugleich sein: Ein Destillat mit einer großen Tradition, die ins Mittelalter zurückreicht, und neutral schmeckendes Ethanol, das man technisch so erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts destillieren konnte.
GERUCH: Sehr klar, minimale Getreidenoten
GESCHMACK: Mild und klar, leichte Fenchel- und Süßholz-Noten, Zitrus und Vanille
ABGANG: Muskat, Mandel und schwarzer Pfeffer
ZUTATEN: 100 % Sangaste Winterroggen aus ökologischen Anbau

16,89

Enthält 19% Mehrwertsteuer
(33,78 / 1 L)
zzgl. Versand
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GTIN: 4260556751979

Vorrätig

Zusätzliche Informationen

Alkoholgehalt %vol

50,0

Bio / Vegan

ökologischer Landbau

Farbe

Klar

Geschmack

Milder Wodka

Herkunftsland

Estland

Herkunftsregion

Moe

Hersteller

Freimeisterkollektiv

Inhalt

0,5 l

Inverkehrbringer

Freimeisterkollektiv GmbH Erkelenzdamm 59/61 10999 Berlin

Trinktemperatur

6 – 8 Grad

Verschluss

Schraubverschluss

Beschreibung

Das Freimeisterkollektiv ist ein offenes Netzwerk aus herausragenden Brennern, führenden Gastronomen und Experten. Theo Ligthart und sein Team setzen auf die Tradition der Brennkunst in kleinen, handwerklich arbeitenden Betrieben und auf die Erfahrung von Barkeepern. Gegenseitiger Austausch und die Lust am Experiment sind entscheidende Faktoren. Sie interpretieren Klassiker neu und entwickeln bisher noch nicht Dagewesenes.
Das Freimeisterkollektiv steht für hochwertige und einzigartige Spirituosen zu moderaten Preisen.
Das Freimeisterkollektiv steht für handgemachte Spirituosen, die als Cocktailzutat ebenso gut funktionieren wie als Purgenuss.
Von Amaro über Gin und Quinoa-Wodka bis Zitronenverbene bieten sie ein kuratiertes Programm von höchster Qualität, direkt vom Erzeuger.
Die Kunden sollen wissen, was sie trinken. Und von wem. Die Herstellung der Produkte unterliegt völliger Transparenz.
Die Freimeister sind das Bindeglied zwischen Brenner, Bartender und Connaisseur, zwischen Stadt und Land, zwischen handwerklichen Erzeugern und Genießer.

SVEN IVANOV
Brennmeister | Moe, Estland

Er ist ein Besessener, ein charmanter Getriebener und der herzlichste Perfektionist. Sven Ivanov startete seine Berufslaufbahn ohne Absicht, jemals als Brennmeister und Inhaber die letzte, verbliebene Brennerei Estlands zu übernehmen. Nach seiner Ausbildung für Logistik und Lagertechnik gründete er ein Transportunternehmen, 2002 wechselte er in die Forstwirtschaft und produzierte Holzpellets. 2009 trennte er sich von seinen Unternehmen und erwarb die zweitälteste Wodkabrennerei der Welt. Ab diesem Zeitpunkt drehte sich für Sven alles darum, Wodka zu perfektionieren. Sein Ziel war, die besten ökologischen Zutaten aus seiner Region so sauber zu destillieren, dass eine Filtration nicht mehr notwendig ist. Auf diese Weise pflegte er die estnische Spirituosentradition und belebte sie gleichzeitig in bester Qualität neu. Aber nicht nur geschmackliche Perfektion ist dem Selfmade-Brenner wichtig, 2013 gründete er eine Firma, die für seine Brennerei C02-neutral und nachhaltig Energie erzeugt. So kann er mit Stolz behaupten: “Wir sind ein Zero-Waste-Unternehmen ohne Produktionsrückstände, unser gesamtes Verpackungsmaterial wird recycelt.”