Shrub Pflaume 289
Der Begriff Shrub leitet sich etymologisch von dem arabischen Wort s(h)arab bzw. s(h)arba für trinken ab. Doch da unser Interesse hedonistisch und nicht linguistisch ist, wollen wir es dabei belassen und uns der Renaissance dieses Getränks widmen.
Shrubs sind essiggesäuerte Fruchtsirups, die seit einiger Zeit in der Barwelt für Aufsehen sorgen. Es ist ein Getränk mit einer langen und wechselvollen Geschichte, die beinahe in Vergessenheit geraten ist. Vorläufer findet man bereits bei den alten Griechen und Römern. Das beliebteste Erfrischungsgetränk jener Epoche – man könnte sagen: die Cola für den der Antike – war Posca, ein nichtalkoholisches Getränk, basierend auf Weinessig.
Der Anfang dieser Geschichte liegt in Süd- und Westasien, bei zwei unterschiedlichen Getränken. Eines ist Sharbat oder Sherbet, ein gesüßtes Getränk aus Zitrusfrüchten, Rosenblättern und Gewürzen, das vom Orient bis Indien in unterschiedlichen Varianten getrunken wird. Das andere ist das alte persische Getränk Sekanjabin, ein erfrischendes Getränk, basierend auf Honig und Essig.
Sherbet verbreitete sich im 16. Jahrhundert durch die Handelsmacht Venedig in ganz Europa. Legenden ranken sich darum, wie dieses alkoholfreie Getränk zur beliebten Zutat für Spirituosen wurde. Man erzählt, englische Schmuggler, die Alkoholfässer am Schiffsrumpf unter der Wasserlinie versteckten, mischten den Alkohol mit Shrubs, um den Geschmack des Salzwassers zu überdecken.
Da Shrubs früh als effektives Mittel gegen die Vitaminmangelerkrankung Skorbut, unter der besonders Seefahrer litten, erkannt wurde, gelangte das Getränk bald in die Karibik. Dort steckte die Destillation von Rum in den Anfängen. Damals war diese aus Melasse, einem vergorenen Abfallprodukt der Zuckerproduktion, destillierte Spirituose fast ungenießbar, und jede geschmackliche Veränderung willkommen.
Aus Nordamerika kommen die Rezepte, die an den Anfängen dieser langen historischen Reise erinnern. Shrubs werden hier ab dem 18. Jh. vornehmlich mit Essigsäure zubereitet und sowohl als Erfrischungsgetränk wie auch mit Alkohol serviert. Allerdings verdrängt die aufkommende Abstinenzbewegung Spirituosen nicht nur langsam aus dem Alltag sondern auch aus den Shrubs. In den Vereinigten Staaten stehen Shrubs spätestens ab der Prohibition für Abstinenz und nicht für Ekstase.
Durch dieses temperenzler Image und den Entwicklung von modernen Konservierungstechniken wie Kühlschränke oder industrielle Pasteurisierung geraten essiggesäuerte Fruchtsirups in Vergessenheit.
Erst mit der Renaissance der Barkultur aus der Zeit vor der Prohibition werden auch die alten Rezepte für Shrubs wiederentdeckt.
GERUCH: Reife Pflaumen | frische Essignoten
GESCHMACK: Pflaume | rosa Pfeffer | Koriander
ABGANG: Frische Essignoten
ZUTATEN: Pflaume, Essig, Salz, Koriander, Zucker (enthält Sulfite)
10,00€
Vorrätig
Zusätzliche Informationen
Inhalt | 0,5 l |
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Hersteller | Freimeisterkollektiv |
Geschmack | Fruchtige Noten, säuerlich |
Farbe | Bernstein |
Inverkehrbringer | Freimeisterkollektiv GmbH Erkelenzdamm 59/61 10999 Berlin |
Herkunftsland | Deutschland |
Bio / Vegan | Vegan |
Allergene | Enthält Sulfite |
Verschluss | Schraubverschluss |
Alkoholgehalt %vol | 0,00 |
Herkunftsregion | Franken |
Beschreibung
Das Freimeisterkollektiv ist ein offenes Netzwerk aus herausragenden Brennern, führenden Gastronomen und Experten. Theo Ligthart und sein Team setzen auf die Tradition der Brennkunst in kleinen, handwerklich arbeitenden Betrieben und auf die Erfahrung von Barkeepern. Gegenseitiger Austausch und die Lust am Experiment sind entscheidende Faktoren. Sie interpretieren Klassiker neu und entwickeln bisher noch nicht Dagewesenes.
Das Freimeisterkollektiv steht für hochwertige und einzigartige Spirituosen zu moderaten Preisen.
Das Freimeisterkollektiv steht für handgemachte Spirituosen, die als Cocktailzutat ebenso gut funktionieren wie als Purgenuss.
Von Amaro über Gin und Quinoa-Wodka bis Zitronenverbene bieten sie ein kuratiertes Programm von höchster Qualität, direkt vom Erzeuger.
Die Kunden sollen wissen, was sie trinken. Und von wem. Die Herstellung der Produkte unterliegt völliger Transparenz.
Die Freimeister sind das Bindeglied zwischen Brenner, Bartender und Connaisseur, zwischen Stadt und Land, zwischen handwerklichen Erzeugern und Genießer.
GABRIEL MÖBUS
Brenner | Bad Rodach, Oberfranken
Gabriel Möbus begann nach seiner Schulzeit eine Ausbildung zur Fachkraft für Fruchtsafttechnik, die ihm Einblicke in verschiedene Industriebetriebe ermöglichte. Gleichzeitig begann er ein Studium der Getränketechnologie an der Hochschule Geisenheim, das er 2019 abschloss. Unter seinem Einfluss wurde die Herstellung von feinsten Spirituosen, nun unter dem eigenen Namen Destillerie Möbus weiter ausgeweitet. Neue und kreative Produkte kamen hinzu. So werden heute beste Edelbrände und Liköre aus heimischen Früchten handwerklich produziert.