Friulano Friuli Colli Orientali DOC 2022
Friauls traditionellster Wein, gut strukturiert, mit harmonischer, fruchtiger und mineralischer Komplexität.
Der traditionelle friaulische Wein par excellence, mit einer starken Persönlichkeit und Typizität. Gut strukturiert, mit harmonischer fruchtiger und mineralischer Komplexität und einem charakteristischen bitteren Mandelgeschmack.
Verkostungsnotizen
Farbe: Intensives Strohgelb mit lebhaften goldenen Farbtönen.
Nase: Sehr intensiv, subtil und komplex. Zitrusartige Noten von Grapefruit und Zedernholz wechseln sich mit Balsamico- und Mentholnoten ab und setzen sich in einem Crescendo aus Ingwer und weißem Pfeffer fort, die sich mit aromatischen Kräutern wie Thymian, Lorbeer, Rosmarin und einem Hauch von mediterranem Peeling vermischen. Eine faszinierende Note von Bittermandeln begleitet die Empfindungen von Äpfeln, Birnen, Pfirsichen und Aprikosen.
Gaumen: Komplex, frisch und mineralisch. Ein subtiler, glatter, eingängiger Einstieg mit faszinierender Schärfe, die sich mit großer Frische vermischt. Insgesamt ist es harmonisch, gut strukturiert und wunderschön anhaltend. Gute klare Übereinstimmung mit den Aromen, ausgeprägte Ingwer-Würzigkeit und faszinierende Noten von Safran am Gaumen, begleitet von einem verführerischen mandelartigen Abgang.
Passt gut zu: Traditionell als Aperitif serviert, passt es perfekt zu Wurstschinken, Salami und Würstchen im Allgemeinen; es ist auch eine angenehme Begleitung zu Fischgerichten und frischen, fettreichem Käse.
Wine Spectator: 90 Punkte
Falstaff: 91 Punkte
21,96€
Vorrätig
Zusätzliche Informationen
Inhalt | 0,75 l |
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Geschmack | Trocken |
Farbe | Gelblich |
Alkoholgehalt %vol | 13,5 |
Restzucker-gl | 1,0 |
Säure-g/l | 5,8 |
Herkunftsland | Italien |
Allergene | Enthält Sulfite |
Verschluss | Schraubverschluss |
Trinkreife | ca 5 Jahre |
Jahrgang | 2022 |
Herkunftsregion | Friaul-Julisch Venetien |
Hersteller | Livio Felluga |
Inverkehrbringer | Livio Felluga S.r.l. | Via Risorgimento 1 | IT 34071 Brazzano – Cormons |
Rebsorten | Friulano |
Beschreibung
Livio Felluga
Wein aus der Abtei der Rosen
Livio Felluga produziert aus den historischen Weingärten der Abbazia di Rosazzo einen beeindruckenden Cru.
Der Weinstock und die Rose: Zwei symbolträchtige, mythenumrankte Kulturpflanzen, wegen ihrer sinnlichen und inspirierenden Düfte und Aromen seit Menschengedenken gehegt und gepflegt.
Für beides, Wein und Rosen, ist die majestätisch in den östlichen Hügeln des Friaul liegende Abbazia di Rosazzo seit Jahrhunderten bekannt. Und beides ist nach wie vor untrennbar miteinander verbunden: »Als wir die Weingärten der Abtei vom Erzbistum Udine gepachtet haben, mussten wir uns auch verpflichten, den Rosengarten mit seinen vielen seltenen und historischen Sorten zu betreuen«, erzählt Andrea Felluga vom Weingut Livio Felluga in Brazzano bei Cormons.
Rund um das Kloster wachsen jene Trauben, aus denen Felluga seinen neuen Top-Wein »Abbazia di Rosazzo« produziert, der im Frühjahr 2011 zum ersten Mal auf den Markt kommt. Vor etwa 1.000 Jahren erbaut, durchlebte die Abtei eine wechselvolle Geschichte: Auf Augustiner folgten 1091 die Benediktiner, 1522 Dominikaner, im Mittelalter spielte Rosazzo spirituell und wirtschaftlich eine führende Rolle im Friaul.
Später als Wehrkloster ausgebaut, abgebrannt, wieder aufgebaut, ab 1823 Sommerresidenz der Bischöfe von Udine, nach dem Erdbeben von 1976 erneut aufgebaut, wird die Abtei heute – der Klosterbetrieb ist inzwischen aufgegeben – als Kulturzentrum, für Seminare, Konzerte und Ausstellungen genützt.
Wer auch immer Herr über das Kloster war: Der Wein galt stets als vortrefflich. Die Benediktiner leisteten wertvolle Pionierarbeit, legten Weingärten an und bauten im 13. Jahrhundert den heute ältesten Weinkeller im Friaul. Rund um die Abtei sind einige der bedeutendsten friaulischen Rebsorten entstanden, wie Ribolla Gialla, Picolit und Pignolo.
Im 16. Jahrhundert war der Ribolla Gialla aus Rosazzo einer der Lieblingsweine des Dogen von Venedig. »Mit unserem neuen Wein möchten wir diese historischen Traditionen fortsetzen«, so Andrea Felluga.
Die von ihm gepachteten 18 Hektar Rebflächen sind mit typisch friaulischen Sorten wie Ribolla Gialla, Friulano, Malvasia Istriana, Picolit und Pignolo bepflanzt, außerdem mit Pinot Bianco, Sauvignon Blanc, Chardonnay und 20% roten Varietäten wie Refosco und Merlot. Das Abbazia-Projekt ist eine Kombination aus Friaul, Bordeaux und Burgund. Es folgt dem Château-Gedanken in Bordeaux: Nur ein Wein wird erzeugt – eine Cuvée aus 50% Friulano mit Ribolla Gialla, Malvasia, Pinot Bianco, Chardonnay und Sauvignon: Allesamt klassische friaulische Rebsorten.
Auch der burgundische Cru-Gedanke ist erkennbar. Felluga: »Alle Trauben für diesen Wein kommen ausschließlich aus den Lagen rund um die Abtei. Der Wein soll dieses Terroir deutlich zum Ausdruck bringen.« Konsequenterweise heißt er »Abbazia di Rosazzo«, und das Etikett zeigt jene steinerne Rose, die in der Abtei häufig als Dekorelement zu finden ist.
Wesentlicher Teil des Terroirs ist der Boden in Rosazzo: Er besteht vorwiegend aus Mergel und Sandstein – von Geologen »Flysch di Cormons«, im friaulischen Dialekt »Ponca« genannt und durch fossile Ablagerungen des Ur-Meeres mineralisch geprägt. Das Mikroklima ist aufgrund des nur 25 km entfernten Meeres und der südlichen Ausrichtung sehr mild. Zudem schützen die nahen slowenischen Berge vor kalten Ostwinden.
Der Abbazia di Rosazzo verbringt sein ganzes Leben in großen 20 Hektoliter-Eichenfässern (»Botti«): Gärung, Hefelager etwa bis April, Reifung bis zur Flaschenfüllung im Sommer. Dann folgt ein langes Nachreifen in der Flasche. Andrea Felluga: »Der Abbazia ist ein Wein für Kenner und Liebhaber reifer, vielschichtiger Weißweine, für die unser Weingut bekannt ist.«
Die lange Geschichte des Weinbaus der Abtei liegt heute in den Händen eines modernen und innovativen Pionierbetriebes des friaulischen Weinbaus: So gesehen ist der »Abbazia di Rosazzo« Traditionspflege im besten Sinne Gustav Mahlers – nicht die Bewahrung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.
Sein Leben als junger Winzer in den Weinbergen von Izola (Istrien) war von harter Arbeit geprägt und von großen Herausforderungen, die er mit starkem Durchhaltevermögen und großer Leidenschaft meisterte. Im Laufe seines weiteren Lebens hat Livio Felluga eines der renommiertesten Unternehmen Italiens aufgebaut. Ihm wurde ganz zu Recht der Titel »Patriarca dell’enologia friulana« (dt. Patriarch des friulanischen Weinbaus) verliehen.