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»Deutz – mon Amour«. Champagner von Deutz:
frisch, klar, klassisch, elegant, komplex & authentisch

Als der aus Aachen stammende Wilhelm Deutz 1838 Champagner Deutz in Ay gründete, legte er größten Wert darauf, Trauben aus vielen verschiedenen, noch dazu den besten und dem Weingut nahen Lagen, für seinen Champagner zu verwenden. Zielstrebig ging Deutz daran, die idealsten Weinberge zu erwerben und die Produzenten hervorragender Trauben langfristig an Deutz zu binden – eine Politik, die seine Erben kontinuierlich fortsetzten. Heute kommen über dreiviertel der von Champagne Deutz verarbeiteten Trauben aus Grand Cru- und Premier Cru-Gemeinden. 46 ha sind in Eigenbesitz; neben den weingutsnahen Grand Cru-Lagen von Ay, dem Herzen der Champagne, gelegen im Vallée de la Marne, entstammt der Großteil aus der Pinot Noir-dominierten Region Montagne de Reims sowie der weiter südlich liegenden Côte des Blancs, bekannt für die besten Chardonnays. Die typischen Kreide- und Kalkböden der »historischen« Champagne, von nachhaltig bewirtschafteten Weinbergen mit bis zu 70 Jahre alten Reben.

»Brüder, kommt schnell, ich trinke Sterne!«, soll der Kellermeister der Abtei Hautvillers nach seinem ersten Schluck Champagner gerufen haben: Der Benediktinermönch Dom Pérignon (1638-1715) hat zwar den faszinierendsten Schaumwein der Welt als solchen nicht »erfunden«, doch zu seiner Perfektion wesentlich beigetragen. So etwa erkannte er die Wichtigkeit der Traubenselektion im Weinberg und vor allem die Bedeutung der Cuvée – also des Verschnitts mehrerer Grundweine aus den Trauben verschiedener Lagen – für die gleichbleibende Qualität des Champagners. Trauben aus vielen verschiedenen, noch dazu aus den besten Lagen der Region für seinen Champagner zu verwenden: Das war auch dem jungen William Deutz wichtig, als er mit Pierre-Hubert Geldermann 1838 in Ay sein kleines Champagner-Weingut gründete. Deutz wählte das Dorf an der Marne südlich von Reims mit Bedacht: Ay liegt mitten im Champagner-Gebiet – mit annähernd gleich langen Wegen zu allen wichtigen und hochwertigen Weinbergen der Region. Zielstrebig ging der junge Deutz daran, nach und nach beste Lagen zu erwerben bzw. die Produzenten hervorragender Trauben an sein Haus zu binden – eine Politik, die seine Erben fortsetzten: Heute kommen 80% der von Deutz zu Champagner verarbeiteten Trauben aus Grand und Premier Crus, 42 ha sind in Eigenbesitz des Weinguts, die Trauben weiterer 160 ha werden von rund 60 Produzenten zugekauft. Und obwohl das Weingut im Herzen der Pinot Noir-dominierten Region Vallée de la Marne liegt, besitzt es auch 11 ha in der weiter südlich liegenden Côte des Blancs, wo die besten Chardonnay-Trauben herkommen. Insgesamt »ein wirklich außergewöhnliches Terroir«, wie der »Directeur des Relations Publiques« Jean-Marc Lallier-Deutz anmerkt, als er uns die weingutseigenen Lagen zeigt, in denen bis zu 60 Jahre alte Reben auf dem typischen Kreideboden der Champagne wachsen. In sechster Generation direkter Nachfahredes Firmengründers William Deutz, bezeichnet sich Jean-Marc selbstironisch als »der letzte Mohikaner« …

Könige, Präsidenten, Industriemagnaten

Das weiß getünchte Gebäude mit dem Original-Interieur aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der mit einem Rosenbeet geschmückte Innenhof, die kleine Amor-Statue, der Torbogen mit schwarz gestrichenem Gitter, der in goldenen Lettern angebrachte Firmenname: Das elegante Weingut in der Rue Jeanson in Ay entstand während des »Second Empire«. Es strahlt noch heute selbstbewusst, aber nicht protzig den Geist jener Zeit aus, in der Kaiser Napoleon III. Frankreich regierte und William Deutz über den knirschenden Kies des Innenhofs schlenderte – sein Porträt hängt in einem der Salons. Während des »Zweiten Kaiserreichs« (1852-1870) expandierte Deutz auf internationale Märkte und etablierte sich unter den großen Champagnerhäusern. 1882 gehörte es zu den Gründungsmitgliedern des »Syndicat des Grandes Marques«. Um 1900 belieferte Deutz europäische Königs- und Kaiserhäuser, reiche englische Industriemagnaten ebenso wie südamerikanische Staatskanzleien, deren Präsidenten sich zu einer »Einkaufsgemeinschaft« zusammenschlossen, um den gemeinsamen Transport zu organisieren. Entsprechende Bestellungen sind im kleinen hauseigenen Museum zu sehen. Aufgrund seiner Geschichte, Tradition und Qualität zählt Deutz zu jener Handvoll Produzenten, die das Prestige, den Ruhm und das Image, das Champagner heute weltweit genießt, begründet haben. Der »Brut Classic« des Hauses gilt weltweit als Paradebeispiel für einen Top-Champagner mit verlässlich konstanter Qualität zu einem sehr vernünftigen Preis.

Monsieur le Président bringt neuen Elan

Im 20. Jahrhundert überstand Deutz zwei Weltkriege, zweimal die deutsche Besatzung, eine große Wirtschaftskrise und meisterte jedesmal den Wiederaufbau. In all diesen Jahren wurde das Unternehmen von den Nachkommen William Deutz’, der Familie Lallier, geführt. Vor etwa 20 Jahren jedoch hatte dann die einst so schillernde Marke Deutz etwas vom Glanz der ruhmreichen Vergangenheit verloren, so manche technische Entwicklung war versäumt worden. 1996 wurde der Traditionsbetrieb mehrheitlich von Champagne Roederer übernommen, doch bedingte sich der von dort gekommene neue Deutz-Präsident Fabrice Rosset Eigenständigkeit und volle Handlungsfreiheit aus. Rosset, jeder Zoll ein Gentleman, graduierter Akademiker, welt- und sprachengewandt, humorvoll, aber wenn’s sein muss, knallhart, nunmehr seit 40 Jahren in der Champagner-Branche, brachte neuen Elan in die Kellerei, investierte in modernes Equipment und konzentrierte sich wieder verstärkt auf das Terroir, also die Herkunft der Trauben. Er steigerte die Jahresproduktion von 600.000 auf heute 2 Millionen Flaschen und peilt nun die 2,5-Millionen-Marke an. Aufgrund der langen Lagerzeiten des Champagners liegen stets mehrere Jahrgänge gleichzeitig im Keller, derzeit etwa 9 Millionen Flaschen. Damit ist Deutz von den Riesen der Branche, die pro Jahr 30 Millionen Flaschen und mehr füllen, ebenso weit entfernt wie von den kleinen Winzern, die nur einige zigtausend Flaschen vermarkten. Also groß genug, um weltweit Marktpräsenz zu zeigen, dem Handel und der Gastronomie ausreichende Mengen bieten zu können. Aber klein genug, um überschaubar zu bleiben, »menschliche« Dimensionen zu bewahren, keine Kompromisse bei der Qualität einzugehen, »als bodenständig und authentisch empfunden zu werden und mit beiden Beinen im Weinberg stehen zu können«, wie es Jean-Marc Lallier-Deutz formuliert.

La tête froide – der kühle Kopf

Rosset schlägt uns vor, die Degustation im historischen »Salon des Oiseaux« – die Wände sind mit Vogelmotiven bemalt – zu absolvieren: stehend. Dies ist bei formellen Weingutsbesuchen sehr selten, begünstigt jedoch eine angenehm-informelle Gesprächsatmosphäre und wirkt sich fördernd auf den Gedanken-, Rede- (und Trink)fluss aus. Man dürfe, so Monsieur le Président, in der Champagner-Branche nicht in Vierteljahresbilanzen denken. Vor allem in einem so traditionsreichen Haus wie Deutz gelte es, sagt Rosset, »de garder la tête froide« – einen kühlen Kopf zu bewahren. Er selbst bewies in diesem Unternehmen, in dem man langfristig denken muss, eine große Tradition zu verwalten hat und dabei einiges falsch machen kann, großen Mut. Etwa als er neben der damaligen Nummer 1 des Hauses – dem Pinot Noir-dominierten Jahrgangs-Champagner »William Deutz« – 1999 eine zweite Prestige-Cuvée lancierte: den nach der kleinen Amor-Statue im Innenhof des Weingutes benannten »Amour de Deutz«. Der mehrere Jahre gereifte Amour wird nur in exzellenten Jahren produziert, ausschließlich aus Chardonnay-Weinen und nur in geringen Mengen von 10.000 bis 40.000 Flaschen. Er zählt unbestritten zu den besten »Blancs de Blancs«. Der jüngste Coup ist Rosset mit dem erstmals Ende 2014 lancierten Amour de Deutz Rosé gelungen (Jahrgang 2006).
Zusammen mit den Cuvées William Deutz und Amour de Deutz bildet er nun das leuchtende Dreigestirn, das »Trio de Prestige« des Hauses. Rosset: »Dieser Rosé-Champagner ist ein Meilenstein für uns, geprägt von der ‘Deutz-DNA‘: dem Bestreben, es immer noch besser zu machen, dem Versuch, das ›Erhabene‹ des Champagners zu erreichen. Er ist die reinste Verkörperung des Stils von Deutz.«

Tiefer schürfen im Kreideboden der Champagne

Unter der Führung von Rosset hat die Kellerei erfolgreich an die großen, alten Zeiten angeknüpft: Champagne Deutz ist unter Insidern ein Synonym für Authenzität, Stil, Klasse, Eleganz und Tradition. Ein großer Champagner für Menschen, die etwas tiefer im berühmten Kreideboden der Champagne schürfen, sich eher von ihrem eigenen Geschmack als von berühmteren, größeren Etiketten und von dem leiten lassen, was gerade schick und angesagt ist. Bezeichnend: Während viele Champagnerhäuser 60% und mehr ihrer Produktion exportieren, liegt die Exportrate von Deutz bei »nur« 45%. Die anderen 55% des Umsatzes erzielt Deutz auf dem schwierigsten, anspruchsvollsten und am heißesten umkämpften Champagnermarkt: zuhause in Frankreich. Die Kunden haben offenbar Vertrauen in die Marke: Selbst in der Krise nach 2008, als weltweit die Champagnerumsätze deutlich zurückgingen, konnte Deutz seine Zahlen stabil halten.

Wie »Über den Dächern von Nizza«

»Bei Champagner ist Trinkvernügen das Wichtigste«, sagt Jean-Marc Lallier-Deutz. Tatsächlich: Der Stil der Marke Deutz ist frisch, klar, elegant, mit einer prägnanten »Weinigkeit«. Komplex, aber nicht kompliziert. Angenehm, aber nicht beliebig. Einfach zu trinken, aber nicht simpel. Fabrice Rosset: »Man muss kein Champagner-Afficionado sein, um Deutz zu verstehen und zu genießen. Ist man aber ein solcher, kann man unseren Champagner noch intensiver genießen.« Um einen Vergleich mit der Filmwelt zu bemühen: Deutz ist keine seichte, freundlich dahinplätschernde Romantikkomödie mit von Anfang an absehbarem Ende, aber auch kein Festival-Film, den 90% des Publikums nicht verstehen. Deutz ist wie »Über den Dächern von Nizza« mit Cary Grant und Grace Kelly: anspruchsvolles Drehbuch, attraktives Ambiente, grandiose Darsteller, so manche Überraschung, erotische Untertöne, Spannung bis zum Schluss – das Ganze verpackt in französisches Savoir vivre, leichtfüßige Eleganz und prickelnden Charme.

40 Grundweine für eine Cuvée

»Das Zusammenstellen der Cuvée ist der Schlüssel zum Champagner«, benennt Fabrice Rosset den Knackpunkt. Er ist gemeinsam mit Kellermeister Michel Davesne, Lallier-Deutz und zwei Önologen von Januar bis Mai täglich damit beschäftigt, aus jeweils bis zu 40 verschiedenen, im temperaturkontrollierten Stahltank ausgebauten Grundweinen die einzelnen Cuvées zusammenzustellen: vom Brut Classic über die beiden Jahrgangs-Champagner Brut Millésimé und Blanc de Blancs bis hin zu den drei Top-Weinen William Deutz, Amour de Deutz und Amour de Deutz Rosé. Deutz-Champagner ohne Jahrgang beinhalten neben den Weinpartien des aktuellen Jahres auch 20 bis 45% Reserveweine älterer Jahrgänge – um die Qualität und den Stil des Hauses über die Jahre hinweg gleich zu halten. Für diese hochkomplexe Arbeit findet Jean-Marc Lallier-Deutz folgendes Bild: »Eine gelungene Champagner-Cuvée ist wie ein kunstvolles Mosaik aus vielen verschiedenen Steinchen, ein weingutstypisches, individuelles Meisterwerk.« Von allen Deutz-Champagnern sei der Brut Classic, der etwa 80% der Gesamtproduktion ausmacht und demnach von entsprechender ökonomischer Bedeutung ist, am anspruchsvollsten zu kreieren und erfordere die längste Zeitspanne, sagt uns Fabrice Rosset, während wir – stehend – trinken. Aber: »Die Zeit, die wir brauchen, zählt nicht. Was zählt, ist das Ergebnis.« Qualität und Beständigkeit: Das seien die Schlüsselwörter für den Brut Classic, also jahrelang gleichbleibend hohe Qualität.

» … bei Deutz in den besten Händen«

Trotz seiner enormen Verdienste für Deutz gibt sich Fabrice Rosset bescheiden: Nicht ein einzelner Mann zähle, sondern der Stil, die Kultur und die Geschichte des Hauses seien wichtig. Und damit diese Tradition in die Zukunft prolongiert werden könne, dafür sei eben ein ganzes Team von erfahrenen Experten notwendig. Zu diesem Team gehören im weitesten Sinn auch jene rund 60 Weinbauern, die ihre Trauben an Deutz liefern. Mit den meisten dieser Familien bestehen schon seit Generationen enge Beziehungen. Deutz und die Lieferanten kennen und vertrauen einander, oft gibt es gar keinen schriftlichen Vertrag, ein Handschlag genügt. Viele der Produzenten liefern ihre Trauben auch deshalb an die relativ kleine Kellerei Deutz (anstatt an einen der Branchen-Riesen), weil sie einen Beitrag dazu leisten wollen, eine möglichst
große geschmackliche Vielfalt in der Champagne zu bewahren. Dazu erzählt der Präsident eine bezeichnende Geschichte: Eines Tages habe eine ihm bis dato unbekannte ältere Dame – nennen wir sie Madame Inconnue – bei ihm angerufen und Deutz erstklassige Trauben aus ihren besten Lagen angeboten. Folgendes Gespräch entwickelte sich: Fabrice Rosset: »Madame, warum bieten Sie mir Ihre Trauben an? Gibt es Probleme mit Ihrem bisherigen Abnehmer?« Madame Inconnue: »Nein, Monsieur.« Rosset: »Rufen Sie mehrere Champagner-Häuser an, um Ihre Trauben anzubieten?« Madame Inconnue: »Nein, ich rufe nur Sie an.« Rosset: »Warum gerade mich?« Madame Inconnue: „Ich habe vor kurzem mit meinem Mann in einem Restaurant zum ersten Mal eine Flasche Ihres Champagners getrunken und war sehr, sehr beeindruckt. Ich biete Ihnen meine Trauben an, weil ich möchte, dass sie zu wirklich erstklassigem Champagner verarbeitet werden und weil ich weiß, dass sie bei Deutz in den besten Händen sind.«

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