Picolit Colli Orientali del Friauli DOCG 2017

Picolit ist Frialis edelste Wein, aber seine Ursprünge sind immer noch umstritten. Erst seit 1750, dank der Schriften von Graf Fabio Asquini, haben wir eine genaue Dokumentation dieses “Nektars, der von den mageren Beeren des Straußes produziert wird”. Die Besonderheit dieser seltsamen, zarten Rebe ist die teilweise Düngung ihrer Blüten. Das bedeutet, dass nur wenige, sehr konzentrierte Beeren in jedem Bund reifen. Picolit, ein komplexer Wein in der Farbe des alten Goldes, heiratet süße und saure Empfindungen und setzt ein allgegenwärtiges Aroma von offener Schale, Vanille und Frühlingsblumen frei. In der Vergangenheit war Picolit der Wein des europäischen Adels. Heute wird er als prestigeträchtiger Meditationswein bewundert.
Die Reben unseres Picolit, die hauptsächlich im Cappuccina-System ausgebildet wurden, profitieren von Mergel- und Sandsteinböden eozänischen Ursprungs. Die Ernte 2017 fand von Anfang Oktober bis Ende November statt. Die gesunden und perfekt reifen Trauben werden je nach Reife in kleinen Kisten von Hand geerntet, um die Integrität der Beere zu erhalten. Sorgfältig zerkleinert und für eine kurze Zeit mazerieren lassen, wird die Frucht dann weich zerkleinert und der erhaltene Most wird sich absetzen lassen. Der Most fermentiert bei kontrollierter Temperatur in kleinenfässern aus französischer Eiche. Nach der Gärung setzt sich der Wein auf der Hefe ab, um die Geschmacksigkeit, Cremigkeit und das Alterungspotenzial zu verbessern. Der Flaschenwein wird dann in temperaturgeregelten Binning-Kellern gereift.

Verkostungsnotizen
Farbe: Konzentriertes altes Gold
Nase: Einzigartig und stilvoll mit komplexen Aromen. Lebendige florale Noten von Mimose, Akazie, Wildrose und Safran mischen sich mit Datteln, karamellisierten Feigen, kandiertem Ingwer, getrockneten Aprikosen und kandierten Zitrusschalen. Ein schöner Hauch von süßem Gewürz – Muskatnuss – erscheint neben subtilen gerösteten Empfindungen und Trockenfrüchten.
Gaumen: Üppig, mit perfekt ausgewogener Textur, Süße und Säure. Duftende Aprikosenmarmelade, Feigen und Walnüsse, Passionsfrucht und Holunderblüten, gemischt mit süßen Noten von Akazienhonig, Zimt, Amaretto, Mandelpaste und Creme Brulée. Ein langer, anhaltender Abgang mit reifen tropischen Früchten und süßen Gewürzen.
Passt gut zu: Ein wunderbarer “Meditationswein” und idealer Partner für schmackhafte starke oder Blauschimmelkäse. Auch perfekt zu Tee-Keksen und hervorragend zu Gänseleber.

67,47

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Vorrätig

Zusätzliche Informationen

Alkoholgehalt %vol

15,0

Allergene

Enthält Sulfite

Farbe

Gold

Geschmack

Süss

Herkunftsland

Italien

Herkunftsregion

Friaul-Julisch Venetien

Hersteller

Livio Felluga

Inhalt

0,375 l

Inverkehrbringer

Livio Felluga S.r.l. | Via Risorgimento 1 | IT 34071 Brazzano – Cormons

Jahrgang

2017

Rebsorten

Picolit

Restzucker-gl

138,0

Säure-g/l

5,8

Trinkreife

2020 – 2035

Trinktemperatur

10 bis 13°C

Verschluss

Kork

Beschreibung

Livio Felluga
Wein aus der Abtei der Rosen
Livio Felluga produziert aus den historischen Weingärten der Abbazia di Rosazzo einen beeindruckenden Cru.
Der Weinstock und die Rose: Zwei symbolträchtige, mythenumrankte Kulturpflanzen, wegen ihrer sinnlichen und inspirierenden Düfte und Aromen seit Menschengedenken gehegt und gepflegt.

Für beides, Wein und Rosen, ist die majestätisch in den östlichen Hügeln des Friaul liegende Abbazia di Rosazzo seit Jahrhunderten bekannt. Und beides ist nach wie vor untrennbar miteinander verbunden: »Als wir die Weingärten der Abtei vom Erzbistum Udine gepachtet haben, mussten wir uns auch verpflichten, den Rosengarten mit seinen vielen seltenen und historischen Sorten zu betreuen«, erzählt Andrea Felluga vom Weingut Livio Felluga in Brazzano bei Cormons.

Rund um das Kloster wachsen jene Trauben, aus denen Felluga seinen neuen Top-Wein »Abbazia di Rosazzo« produziert, der im Frühjahr 2011 zum ersten Mal auf den Markt kommt. Vor etwa 1.000 Jahren erbaut, durchlebte die Abtei eine wechselvolle Geschichte: Auf Augustiner folgten 1091 die Benediktiner, 1522 Dominikaner, im Mittelalter spielte Rosazzo spirituell und wirtschaftlich eine führende Rolle im Friaul.
Später als Wehrkloster ausgebaut, abgebrannt, wieder aufgebaut, ab 1823 Sommerresidenz der Bischöfe von Udine, nach dem Erdbeben von 1976 erneut aufgebaut, wird die Abtei heute – der Klosterbetrieb ist inzwischen aufgegeben – als Kulturzentrum, für Seminare, Konzerte und Ausstellungen genützt.

Wer auch immer Herr über das Kloster war: Der Wein galt stets als vortrefflich. Die Benediktiner leisteten wertvolle Pionierarbeit, legten Weingärten an und bauten im 13. Jahrhundert den heute ältesten Weinkeller im Friaul. Rund um die Abtei sind einige der bedeutendsten friaulischen Rebsorten entstanden, wie Ribolla Gialla, Picolit und Pignolo.

Im 16. Jahrhundert war der Ribolla Gialla aus Rosazzo einer der Lieblingsweine des Dogen von Venedig. »Mit unserem neuen Wein möchten wir diese historischen Traditionen fortsetzen«, so Andrea Felluga.
Die von ihm gepachteten 18 Hektar Rebflächen sind mit typisch friaulischen Sorten wie Ribolla Gialla, Friulano, Malvasia Istriana, Picolit und Pignolo bepflanzt, außerdem mit Pinot Bianco, Sauvignon Blanc, Chardonnay und 20% roten Varietäten wie Refosco und Merlot. Das Abbazia-Projekt ist eine Kombination aus Friaul, Bordeaux und Burgund. Es folgt dem Château-Gedanken in Bordeaux: Nur ein Wein wird erzeugt – eine Cuvée aus 50% Friulano mit Ribolla Gialla, Malvasia, Pinot Bianco, Chardonnay und Sauvignon: Allesamt klassische friaulische Rebsorten.

Auch der burgundische Cru-Gedanke ist erkennbar. Felluga: »Alle Trauben für diesen Wein kommen ausschließlich aus den Lagen rund um die Abtei. Der Wein soll dieses Terroir deutlich zum Ausdruck bringen.« Konsequenterweise heißt er »Abbazia di Rosazzo«, und das Etikett zeigt jene steinerne Rose, die in der Abtei häufig als Dekorelement zu finden ist.

Wesentlicher Teil des Terroirs ist der Boden in Rosazzo: Er besteht vorwiegend aus Mergel und Sandstein – von Geologen »Flysch di Cormons«, im friaulischen Dialekt »Ponca« genannt und durch fossile Ablagerungen des Ur-Meeres mineralisch geprägt. Das Mikroklima ist aufgrund des nur 25 km entfernten Meeres und der südlichen Ausrichtung sehr mild. Zudem schützen die nahen slowenischen Berge vor kalten Ostwinden.
Der Abbazia di Rosazzo verbringt sein ganzes Leben in großen 20 Hektoliter-Eichenfässern (»Botti«): Gärung, Hefelager etwa bis April, Reifung bis zur Flaschenfüllung im Sommer. Dann folgt ein langes Nachreifen in der Flasche. Andrea Felluga: »Der Abbazia ist ein Wein für Kenner und Liebhaber reifer, vielschichtiger Weißweine, für die unser Weingut bekannt ist.«

Die lange Geschichte des Weinbaus der Abtei liegt heute in den Händen eines modernen und innovativen Pionierbetriebes des friaulischen Weinbaus: So gesehen ist der »Abbazia di Rosazzo« Traditionspflege im besten Sinne Gustav Mahlers – nicht die Bewahrung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.
Sein Leben als junger Winzer in den Weinbergen von Izola (Istrien) war von harter Arbeit geprägt und von großen Herausforderungen, die er mit starkem Durchhaltevermögen und großer Leidenschaft meisterte. Im Laufe seines weiteren Lebens hat Livio Felluga eines der renommiertesten Unternehmen Italiens aufgebaut. Ihm wurde ganz zu Recht der Titel »Patriarca dell’enologia friulana« (dt. Patriarch des friulanischen Weinbaus) verliehen.